Vorbereitet für einen kompetenten Umgang mit kultureller Diversität in der Medizin

Projektleitung: Dr. med. S. Schuster, MA
Co-DozentInnen
Studentenkreis

Das interprofessionelle Projekt wird regelmässig im 3. Studienjahr Bachelor angeboten und hat die Schwerpunkte Diversität und kulturelle Kompetenz, Migration und Gesundheit. Im neuen Lernzielkatalog PROFILES haben diese Themen deutlich an Bedeutung gewonnen und das Projekt ist auf die  entsprechenden Lernziele ausgerichtet.

Hohe Diversität bei Patientinnen und Patienten, als auch Mitarbeitenden, prägen heutzutage den Alltag in vielen Spitälern der Schweiz. Hierdurch kommen Menschen im Praxisalltag miteinander in Kontakt, die sich sozial, kulturell, sprachlich, ethnisch oder in anderen Dimensionen unterscheiden, wodurch die medizinische Betreuung erschwert sein kann.

Ziel des Projektes ist es als Fachperson besser vorbereitet zu sein die individuelle Situation aller Patientinnen und Patenten zu erfassen, zu verstehen und angemessen adressieren zu können. Dies reicht vom Einfluss von Bildung und sozialem Hintergrund auf das Verstehen medizinischer Informationen und Entscheidungen, über das Erheben von kulturell geprägten Vorstellungen von Krankheit und Körper und dem kritischen Auseinandersetzen mit ‚Kultur’, dem Umgang mit Sprachbarrieren, bis hin zum Einfluss kognitiver Prozesse auf die Beurteilung von Patienten und klinische Entscheidungen.

Die inhaltliche und didaktische Ausrichtung des Projektes ist praxisnah und Ziel ist Wissen zu vermitteln sowie Selbstreflexion und kommunikativer/klinischer Kompetenz zu fördern. Dies erfolgt über eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit Konzepten und Diskursen (z.B. zu sozialen Determinanten von Gesundheit und Health Equity)  sowie dem fördern von individuellen Lernprozessen und Selbstreflexionen beispielsweise durch das Bearbeiten eines klinischen Fallbeispiels mit Feedback und durchführen eines Implicit Association Tests. Abschliessend wird durch praktische Übungen das Umsetzen des Erlernten in den klinischen Alltag gefördert (z.B. Patientengespräch mit Dolmetschenden, anwenden von Teach back bei geringer Gesundheitskompetenz).

Um einen direkten Einblick in die gesundheitliche Problemstellungen und Lebensbedingungen spezifischer vulnerabler Patientengruppen zu erhalten nehmen die Studierenden an einem therapeutischen Angebot des Universitätsspitals Basel teil und besuchen eine Einrichtung im Asylbereich (siehe Bild). Im Anschluss findet jeweils eine Information durch die entsprechenden Fachpersonen statt und es besteht Raum für Fragen.

Die Leitung des Projektes ist bei Dr. med. Sylvie Schuster MA. Sie ist Medizinethnologin und hat das Projekt während ihrer Funktion als Programmleitung Diversity Management am Universitätsspital Basel aufgebaut. Sie ist Mitglied der GMA, Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, und des Ausschusses Kulturelle Kompetenz und Global Health. Seit 2019 hat sie die Leitung des Zentrums für sexuelle Gesundheit am Universitätsspital Bern.