Literatur und Medizin in Basel
Literatur und Medizin findet im zweiten Bachelorjahr in drei vierstündigen Veranstaltungen statt. Namhafte Autorinnen und Autoren, die sich mit Krankheitsgeschichten, medizinischen Einrichtungen, Behandlungen oder Verfahren befassen, sind eingeladen, eine 45-minütige Lesung zu halten. Auf die Lesung folgen eine Diskussion zwischen der Autorin oder dem Autor und den Studierenden sowie kurze Vorträge eines Literaturwissenschaftlers und einer medizinischen Expertin. Nach jedem Beitrag wird im Plenum diskutiert.
Die Romane basieren in der Regel auf der eigenen Krankheitserfahrung als Patientin oder Patient, Arzt oder Ärztin oder auf der Erfahrung eines nahen Menschen, zum Beispiel eines Familienmitglieds.
Ich habe noch nie ein Buch so angeschaut. Ich denke, dass ein Arzt zu werden meine Art zu lesen ändern wird.
zur Lesung aus "Leben" von David Wagner, 2015
Dieses Format führt im besten Fall zu leidenschaftlichen Diskussionen über Krankheitserzählungen, beispielsweise mit dem Autor David Wagner, dessen preisgekrönter Roman Leben auf seinen Erfahrungen mit einer schweren Autoimmunerkrankung basiert, die zu einer Lebertransplantation führte.
Die Veranstaltungen zu Literatur und Medizin führten zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Seminar der Universität Basel. Mit dem Wahlprojekt Literarische Fallgeschichten haben Medizinstudierende im Master neu ab Herbstsemester 2020 die Möglichkeit, diese Thematik im interdisziplinären Seminar zu vertiefen.
Eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Beim Theaterspielen sind alle gleich.
zum Workshop mit MachTheater, 2018
Im Rahmen von Literatur und Medizin wurde in den letzten Jahren auch die Kunstform Theater in das Medical Humanities Programm integriert: In Improvisations-Theater-Workshops mit dem MachTheater konnten die Studierenden im Spiel professionellen Schauspieler/innen mit kognitiver Beeinträchtigung begegnen.
Die Auswahl der Lesungen wird in der Leitungsgruppe Medical Humanities diskutiert.
Kooperierende Einrichtungen:
- Kliniken des Universitätsspitals Basel
- Deutsches Seminar, Universität Basel
- MachTheater
- Institut für Deutsche Philologie, Universität Greifswald