Film und Medizin im Frühjahr 2023
23.03.2023 "DRUNK - Der Rausch" (2020) – Thema: Sucht
Ein Film von Thomas Vinterberg
Filmkritischer Input: Michael Sennhauser (Fachredaktion Film SRF)
Suchtmedizinischer Input: Prof. Marc Walter (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie KPP Psychiatrische Dienste Aargau)
Einst war Martin einer der beliebtesten Lehrer am Gymnasium und führte eine glückliche Ehe – heute ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch seinen drei Freunden und Lehrerkollegen macht die Midlife-Crisis zu schaffen. Bei einer feucht-fröhlichen Geburtstagsfeier diskutieren sie die Theorie des norwegischen Philosophen Finn Skårderud, wonach der Mensch nur mit einem gewissen Alkoholpegel im Blut zu Bestleistungen fähig ist. Die gewagte These soll im Selbstversuch überprüft werden und bringt zunächst tatsächlich neuen Schwung in das Leben der vier Freunde. Doch die fatalen Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten.
30.03.2023 "The Father" (2020) – Thema: Demenz
Ein Film von Florian Zeller
Filmkritischer Input: Michael Sennhauser (Fachredaktion Film SRF)
Medizinischer Input: PD Dr. Sarah Trost (Alterspsychiatrie, Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER)
Anne (Olivia Colman) hat viele Jahre ihren 80-jährigen Vater Anthony (Anthony Hopkins) gepflegt, doch langsam ist sie mit ihrer Geduld und Kraft am Ende. Anthony muss in der großen und geschmackvoll eingerichtete Wohnung in London betreut werden, denn er ist hochgradig dement. Anne erzählt ihm von ihrem Umzug nach Paris, da sie dort mit ihrer großen Liebe zusammenleben möchte. Von nun an kümmert sich die attraktive Betreuerin Laura um Anthony und erhält unzählige Komplimente von ihm. Doch Anne warnt sie, dass der alte Mann nicht nur eine charmante Seite hat.
20.04.2023 "DIE LEBENDEN REPARIEREN (RÉPARER LES VIVANTS)" (2017) – Thema: Organspende
Ein Film von Katell Quillévérés
Filmkritischer Input: Brigitte Häring (Fachredaktion Film SRF)
Medizinischer Input: Prof. Martin Siegemund (Intensivmedizin, Universitätsspital Basel)
Der Tod eines jungen Mannes rettet eine Frau.
Als Simon am frühen Morgen mit zwei Freunden zum Surfen aufbricht, ahnt niemand etwas von der drohenden Tragödie – doch ändert ein schwerer Autounfall nur Stunden später auf einen Schlag alles. Für seine Eltern in der Hafenstadt Le Havre bricht eine Welt zusammen. Sie müssen plötzlich Entscheidungen treffen, deren weitreichende Konsequenzen sie an ihre Grenzen führen. Unterdessen erfährt die zweifache Mutter Claire in Paris, dass ihr schwaches Herz zu versagen droht, wenn nicht umgehend etwas unternommen wird. Den Ärzten und dem medizinischen Fachpersonal in beiden Städten läuft die Zeit davon. Im Drama „Die Lebenden reparieren“ erkundet Regisseurin Katell Quillévéré eindringlich Leben und Sterben als grundsätzliche Seiten menschlicher Existenz.